Donald Trump war schon vor der Präsidentschaftswahl eine sehr umstrittene Persönlichkeit, mit einem auffallend negativen Beliebtheitswert. Daran hat sich auch in seiner aktuellen Amtsperiode nicht sehr viel geändert, ganz im Gegenteil. Allerdings zeigte er bereits mehr als deutlich, dass er sich trotz seiner temperamentvollen Unberechenbarkeit positiv über seine Kritiker hinwegsetzen kann.
Wichtige Steuersenkungen wurden beispielsweise Ende 2017 durchgesetzt, obwohl das dem USA-Staat jährlich Milliarden von Dollars kostete. Allerdings konnte die Wirtschaft im Juli 2019 den längsten Aufschwung seit 1854 verbuchen. Auch die Arbeitslosenquote erreichte in diesem Jahr die niedrigsten Werte.
Während die Opposition sicherlich verzweifelt auf einen wirtschaftlichen Abwärtstrend hofft, der ihm den Kopf kosten kann, so verspricht Präsident Trump seinen Wählern auch weiterhin gute Wirtschaftszahlen.
Obwohl es bis zur nächsten Wahl in den USA noch knapp ein Jahr dauert, hat Trump gute Chancen auf eine Wiederwahl. Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 wird vorwiegend von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung des Landes abhängen.
Die Wirtschaftslage – der wichtigste Faktor bei den Wahlen in den USA
Es ist nicht nur in den USA der Fall, dass Wähler die Präsidenten für ihre eigene wirtschaftliche Situation verantwortlich machen. Das ist auch der Grund, warum Donald Trump gute Chancen für die Wiederwahl hat. Im Prinzip hat er sein Wahlversprechen gehalten: die amerikanische Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Die robuste Wirtschaftslage ist der größte Vorteil auf seiner Seite.
Jimmy Carter, George Bush Senior und auch Gerald Ford mussten sich mit massiven Wirtschaftsproblemen auseinandersetzen. Eine zweite Amtszeit blieb diesen amerikanischen Präsidenten aus diesem Grund verwehrt.
Durch die guten Wirtschaftszahlen hat Donald Trump also einen der wichtigsten Trümpfe in der Hand, egal ob die Wähler mit seiner Politik einer Meinung sind oder nicht. Die Demokraten können zwar trotz des Erfolges bei den Kongresswahlen 2018 von Trumps Skandalen profitieren, aber es ist fraglich, ob die Wähler 2020 die aktuell guten Wirtschaftszahlen deshalb aufs Spiel setzen werden.
Demokraten vs. Republikaner
Obwohl die Republikaner im November 2018 bei den Kongresswahlen im Senat Vorteile erzielten, mussten sie sich im Repräsentantenhaus mit Verlusten abfinden. Donald Trump kann sich zwar gezielt in Szene setzen, aber dafür nicht die Massen ansprechen. Er ist bis jetzt der unbeliebteste Präsident, der allerdings bei den letzten Wahlen die charismatische Hillary Clinton übertraf.
Viele Staaten wechselten im Laufe der Amtszeit von Trump in das demokratische Lager über. Der amerikanische Präsident müsste deshalb für seine Wiederwahl erst einmal diese Gebiete wieder zurückerobern.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der bei der Wahl 2020 den Ausschlag für die Demokraten geben kann, ist, dass bei den letzten Kongresswahlen eine auffallend höhere Wahlbeteiligung der Fall war. Besonders die Wähler unter 30 Jahren drückten ihre Sympathie für die Demokraten aus. Es bleibt also nur noch bis November 2020 abzuwarten, inwiefern sich Republikaner und Demokraten diese wichtigen Faktoren zu Nutzen machen.
Fest steht bis dahin auf jeden Fall, dass Donald Trump nicht nur in seiner Eigenschaft als Präsident für riesige Überraschungen sorgt und sicherlich auch in Zukunft aufgrund seiner haarsträubenden Aussagen entweder gehasst oder geliebt wird.